Titel: Feather of the Night
Autor: IvY.T
Charaktere: Ivy Tamwood
Zusammenfassung: Ein Schwur, gegen die Natur.
Disclaimer: Alle Charaktere gehören Kim Harrison, ich borge sie mir nur zu kreativen Gestaltung. =)
Sie hatte es sich geschworen. Sie hatte dagegen angekämpft. Über Tage, Monate und Jahre hinweg. Jeder einzelne Augenblick war mit eiserner Willenskraft erkauft, mit dem eigenen Blut bezahlt. Sie hatte sich ihr widersetzt, dieser Gier, dieser Lust, dieser Sehnsucht. Immer und immer wieder, und immer und immer und immer… immer wieder.
Sie hatte geglaubt, es endlich schaffen zu können. Den Kreislauf zu durchbrechen und ein neues Leben beginnen zu dürfen. –Nun lachte ihr die Niederlage ins Gesicht.
Es war wie ein Schlag in die Magengrube, dieser Anblick. Sie schloss die Augen, um wenigstens diesem Eindruck entkommen zu können.
Der Geruch brannte ihr in der Nase, metallisch und süß. Sie wusste, wie bitter es tatsächlich schmeckte. Dennoch verzehrte sie sich mit einer Intensität wie sie es bisher noch niemals erlebt hatte. Ein ständiges Wünschen, Streben, Verlangen.
Sie starrte auf ihre Hände nieder, sorgfältig in ihrem Schoß gefaltet. Unter den kurzen Fingernägeln bröckelte das Blut und verfärbte sich dunkel, fast schwarz. Wie Lack sah es aus. Fast.
Sie wusste, was es war und hätte die Lüge auch nicht geglaubt, wenn man sie ihr als die Wahrheit angepriesen hätte. Sie konnte sie riechen, die Heuchelei. Wie ein dicker Teppich lag sie in der Luft, mit langen, faserigen Schnüren die ihr im Rachen kitzelten. Sie ballte die Hände zu kleinen Fäusten, vergrub sie tief in den Taschen des knielangen Kleidchens, das sie trug. Ihre Strumpfhose war an den Knien durchgescheuert und dreckig vom Kauern im Garten. Sie strich sich mit den Händen darüber, versuchte den Makel zu entfernen, den Beweis zu zerstören. Sie musste sich nur fest genug wünschen, dann war es niemals geschehen.
Der Blick wanderte wieder zu der Katze am Boden. Sie lag auf der Seite, nicht so wie wenn Katzen schliefen, aber fast. Mit etwas Fantasie wäre die Szenerie fast idyllisch gewesen. Doch der kleine See aus Blut unter dem Nacken der Katze, noch immer in den Boden sickernd, verriet sie.
Die Katze war tot.
Sie konnte ihr Blut noch immer schmecken wie es heiß und brodelnd ihre Speiseröhre hinabgeronnen war. Es lag ihr schwer im Magen als müsse sie sich gleich übergeben.
Der Wind wehte sanft aber kalt. Bald würde er sie schneiden, wenn sie Glück hatte in kleine, durchsichtige Streifen und dann würde sie mit ihm davongetragen. Und ihre Sünde ebenso. Sie konnte die Stimme ihrer Mutter hören, die sie –inzwischen ungeduldig, vielleicht auch etwas besorgt- zum zigsten Mal rief. Wie der Wind klang das. Leise, klirrend, stetig, fern. Von fern, fern, weit weg.
Ivy atmete ein letztes Mal den Geruch des Blutes ein, flüsterte den Schwur nie wieder einem Lebewesen Leid zuzufügen, um an dessen Blut zu gelangen, in den Wind und erhob sich. Den Katzenkadaver schob sie mit den rosafarbenen Lackschuhen unter ein Gebüsch.
Ihre Füße wirkten erschreckend klein neben dem Kopf der Katze.
Autor: IvY.T
Charaktere: Ivy Tamwood
Zusammenfassung: Ein Schwur, gegen die Natur.
Disclaimer: Alle Charaktere gehören Kim Harrison, ich borge sie mir nur zu kreativen Gestaltung. =)
Sie hatte es sich geschworen. Sie hatte dagegen angekämpft. Über Tage, Monate und Jahre hinweg. Jeder einzelne Augenblick war mit eiserner Willenskraft erkauft, mit dem eigenen Blut bezahlt. Sie hatte sich ihr widersetzt, dieser Gier, dieser Lust, dieser Sehnsucht. Immer und immer wieder, und immer und immer und immer… immer wieder.
Sie hatte geglaubt, es endlich schaffen zu können. Den Kreislauf zu durchbrechen und ein neues Leben beginnen zu dürfen. –Nun lachte ihr die Niederlage ins Gesicht.
Es war wie ein Schlag in die Magengrube, dieser Anblick. Sie schloss die Augen, um wenigstens diesem Eindruck entkommen zu können.
Der Geruch brannte ihr in der Nase, metallisch und süß. Sie wusste, wie bitter es tatsächlich schmeckte. Dennoch verzehrte sie sich mit einer Intensität wie sie es bisher noch niemals erlebt hatte. Ein ständiges Wünschen, Streben, Verlangen.
Sie starrte auf ihre Hände nieder, sorgfältig in ihrem Schoß gefaltet. Unter den kurzen Fingernägeln bröckelte das Blut und verfärbte sich dunkel, fast schwarz. Wie Lack sah es aus. Fast.
Sie wusste, was es war und hätte die Lüge auch nicht geglaubt, wenn man sie ihr als die Wahrheit angepriesen hätte. Sie konnte sie riechen, die Heuchelei. Wie ein dicker Teppich lag sie in der Luft, mit langen, faserigen Schnüren die ihr im Rachen kitzelten. Sie ballte die Hände zu kleinen Fäusten, vergrub sie tief in den Taschen des knielangen Kleidchens, das sie trug. Ihre Strumpfhose war an den Knien durchgescheuert und dreckig vom Kauern im Garten. Sie strich sich mit den Händen darüber, versuchte den Makel zu entfernen, den Beweis zu zerstören. Sie musste sich nur fest genug wünschen, dann war es niemals geschehen.
Der Blick wanderte wieder zu der Katze am Boden. Sie lag auf der Seite, nicht so wie wenn Katzen schliefen, aber fast. Mit etwas Fantasie wäre die Szenerie fast idyllisch gewesen. Doch der kleine See aus Blut unter dem Nacken der Katze, noch immer in den Boden sickernd, verriet sie.
Die Katze war tot.
Sie konnte ihr Blut noch immer schmecken wie es heiß und brodelnd ihre Speiseröhre hinabgeronnen war. Es lag ihr schwer im Magen als müsse sie sich gleich übergeben.
Der Wind wehte sanft aber kalt. Bald würde er sie schneiden, wenn sie Glück hatte in kleine, durchsichtige Streifen und dann würde sie mit ihm davongetragen. Und ihre Sünde ebenso. Sie konnte die Stimme ihrer Mutter hören, die sie –inzwischen ungeduldig, vielleicht auch etwas besorgt- zum zigsten Mal rief. Wie der Wind klang das. Leise, klirrend, stetig, fern. Von fern, fern, weit weg.
Ivy atmete ein letztes Mal den Geruch des Blutes ein, flüsterte den Schwur nie wieder einem Lebewesen Leid zuzufügen, um an dessen Blut zu gelangen, in den Wind und erhob sich. Den Katzenkadaver schob sie mit den rosafarbenen Lackschuhen unter ein Gebüsch.
Ihre Füße wirkten erschreckend klein neben dem Kopf der Katze.