So Rachel und Ivy die Zweite
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Ivy schloss den Deckel der Packung und stand auf. Sie zeigte mit einem langen Pianistenfinger auf mich. "Woher weißt du, ob es dir nicht gefallen könnte, mit mir zu schlafen, wenn du es nicht probierst - einmal?", spöttelte sie, und jedes Wort war klar und präzise formuliert.
Es war, als hätten ihre Worte meinen letzen Rest Selbstkontrolle zerstört. Ich zog die Decke enger um mich und schob mein Gesicht direkt vor ihres, jetzt auch noch genervt davon, dass ich zu ihr aufschauen musste, weil sie ihre Stiefel trug. "Du hast mich so absolut nicht unter Kontrolle", sagte ich. Mein Hals brannte, aber ich war so zornig, dass es keine Rolle spielte. "Ich bin ein eigenständiges Individuum. Vergiss das niemals! Und gerade im Moment würde ich noch eher mit Trent schlafen als mit dir!"
Ich drehte mich wieder um, um zu gehen, und keuchte auf, als sie mich zurück in den Raum riss. Adrenalin schoss in meine Adern, als der Raum sich um mich drehte und ich mich mit dem Rücken zur Kücheninsel wiederfand.
Angst breitete sich tief in mir aus und machte mich lebendig. Ivys Augen waren schwarz. Sie waren absolut, wunderbar schwarz, und sie nagelten mich dort fest, wo ich stand. Die Gefühle von meiner Narbe ließen mir die Knie weich werden. Ich konnte meine Augen nicht von ihren abwenden und versuchte, herauszufinden, was passiert war. Ich war ... ich hatte mit Ivy gestritten. Dämlicher Vamp? Nein, dämliche Hexe.
Plötzlich absolut wach starrte ich sie an. Ich wollte, dass sie mich biss, aber nicht, bevor sie damit umgehen konnte. Oder vielleicht, etwas präziser formuliert, bis ich wusste, dass ich damit umgehen konnte. Und da war noch die Bedingung, die sie letztes Jahr gestellt hatte: alles oder nichts. Sex und Blut zusammen. Oh-oh. Nicht so.
"Lass es", sagte ich und schubste sie, um sie aus dem Weg zu stoßen. "Ich tue das nicht."
Ivy bewegte sich mit provokativer Langsamkeit, als sie eine Hand auf meine Schulter legte und mich nach hinten schob. Ihr Griff wurde fester, um meine Rückwärtsbewegung zu verlangsamen, und dann hatte ich wieder die Kücheninsel im Rücken. Ein kribbelndes Wohlgefühl entzündete meine alte Vampir narbe und es schickte einen Impuls aus, der auch die zweite Narbe zum Leben erweckte, diejenige, die sie mir dieses Frühjahr verpasst hatte. Scheiße.
"Ich sagte, ich tue das nicht", erklärte ich, gleichzeitig genervt und verängstigt. "Ivy, ich habe das nicht angefangen und ich werde nicht mit dir schlafen, um Blut zu teilen, also geh mich aus dem Weg."
"Ich habe das angefangen und du musst nicht mit mir schlafen, um Blut zu teilen", sagte sie völlig unbeweglich. Ich erstarrte. Ich muss nicht mit ihr schlafen? Mein Blick suchte wieder die bodenlosen schwarzen Tiefen, die ihre Augen jetzt waren, und sie lächelte mit einem Hauch von Zähnen.
"Was glaubst du, was Rynn Cormel und ich die letzten zwei Monate getan haben?", fragte sie sanft.
Meine Augen schossen zu ihrem neuen Biss und hoben sich wieder zu ihren Augen. Ein eisiger Schauder glitt durch mich, irgendwo zwischen Bewegung und Gedanke. Sie kann es voneinander trennen? "Ich dachte ...", stammelte ich und trat mich dann innerlich selbst. Rynn Cormel wollte, dass wir Erfolg hatten. Natürlich würde er ihr dabei helfen, Blut zu nehmen, ohne es mit Sex zu mischen; alte Gewohnheiten zu brechen. Mein Mund öffnete sich. Andere Wege ausprobieren, hat er gesagt. Nicht sexuelle Stellungen, sondern eine neue Herangehensweise? Um ihr zu helfen, Kontrolle zu finden?
Wieder wanderte mein Blick zu ihrem frischen Biss, der jetzt deutlich zu sehen war, wie eine Ehrenmedallie. Des Erfolges vielleicht? Fast, als hätte sie meine Gedanken gelesen, lehnte sich Ivy näher zu mir. "Genau", sagte sie und betonte das G scharf. "Wir haben den ganzen Monat geübt und heute Morgen habe ich es geschafft. Keine Zauber, keine Drogen, nichts. Es war das Frustrierendste, was ich jemals getan habe. Es ließ einen Teil von mir befriedigt zurück und den anderen ... schmerzhaft leer."
Ich blinzelte hektisch, während ich zu verstehen versuchte, was das bedeutete. Alles veränderte sich, und ich hielt den Atem an, als ich plötzlich aus völlig anderen Gründen Angst bekam. Es war zu einfach für mich, gefühlstrunken zu werden und etwas zu tun, wofür ich mich morgen hassen würde. Aber das war etwas, was wir beide wollten. Wie sollte es falsch sein?
Ivy legte lächelnd den Kopf schief und ließ ihre sündenschwarzen Augen langsam auf meinen Hals wandern, um ihre Absichten klar zu machen. Verlangen durschoss mich und ich schauderte, weil ich wusste, dass ich verloren war. Oder gefunden. Kurz davor, gebrochen zu werden, oder vervollständigt. Nur Zentimeter vor mir entfernt witterte Ivy meinen Geruch und schloss dabei die Augen. So reizte sie sich noch weiter und trieb sich selbst jetzt mit meiner Weigerung in den Wahnsinn, während ich direkt vor ihr stand. "Ich kann das, Rachel."
Ich wollte das. Ich wollte mich gut fühlen. Ich wollte die Nähe zu Ivy, die ein Biss bringen würde. Ich wollte mit etwas Wirklichem den Schmerz zur Seite schieben, den Kistens Tod uns beiden gebracht hatte. Und es gab keinen Grund, es nicht zu tun.
Ich zitterte unter der leichten Berührung ihrer Fingerspitzen, als sie mir die Tagesdecke von den Schultern schob. Die plötzliche Kälte verband sich mit der Hitze, die sie in meinem Innersten auslöste. Vampirisches Räucherwerk füllte mich, als ich tief einatmete; es rollte über meine Seele und entzündete sie mit einem Gefühl wie von Strom.
"Warte“, sagte ich, weil mein Selbsterhaltungstrieb stärker war als die Erinnerung an die Ekstase, mit der sie mich füllen konnte, einem Millionen Jahre alten Geschenk der Evolution, damit wir freiwillig gaben, was die Vampirseele zum Überleben brauchte.
Und sie wartete.
Ich schloss die Augen. Ich konnte ihren Atem auf meiner Haut fühlen, die Hitze ihres Körpers vor mir, obwohl sie mich noch nicht berührte. Die Spannung ließ die Luft zwischen uns vibrieren. Ich wog ihr offensichtliches Verlangen gegen ihre langsamen Bewegungen ab und den Fakt, dass sie aufgehört hatte, als ich sie darum gebeten hatte. Ich musste sicher sein. Sie hatte gesagt, dass sie das tun konnte, aber ich wollte nicht noch einen dämlichen Fehler machen. Konnte sie es? Konnte ich es? ich öffnete die Augen. "Bist du sicher?", fragte ich und suchte in ihrem Gesicht nach einer Antwort.
Sie lehnte sich zu mir und ihre Lippen öffneten sich, um etwas zu sagen, aber dann runzelte sie die Stirn und versteifte sich. Sie ließ ihre Hand von meiner Schulter fallen und wirbelte herum. Das Klappern von Pixieflügeln durchschnitt die Stille.
"Ivy!", kreischte Jenks, und ich hatte das Gefühl, ein Knurren von ihr zu hören. "Nein! es ist zu früh!"
Ich holte tief Luft und zwang mich dazu, aufrecht stehen zu bleiben. Ich hatte den einschläfernden Effekt vergessen, den Vampirpheromone hatten, und mein Herz raste, als ich mich aufstützte; ich lehnte mich gegen den Tresen und holte tief Luft, um mich zu beruhigen.
"Es ist in Ordnung, Jenks", sagte ich, sah aber nicht von meinen leicht zitternden Händen auf. "Ivy hat alles unter Kontrolle."
"Was ist mit dir?", schrie er und schoss zwischen uns hin und her. Sein Gesicht war sorgenvoll verzogen und ich konnte verschieden Gesichter am Fenster sehen, bis Ivy die Vorhänge zuzog und uns in beruhigendes Blau hüllte. "Schau dich an", sagte er, und der Staub, der von ihm rieselte, nahm ein fahles Grün an. "Du kannst kaum aufrecht stehen, und sie hat dich bist jetzt nicht mal berührt."
Ivy stand an der Spüle, mit gesenktem Kopf und verschränkten Armen. Ich wollte nicht, dass es so endete. "Ich kann nicht aufrecht stehen, weil es sich so gut anfühlt!", schrie ich Jenks an, und er schoss überrascht nach hinten. "Mir geht‘s gut! Also schaff deinen kleinen Pixiearsch hier raus! Sie hat aufgehört, als ich sie gebeten habe zu warten. Sie Steht jetzt da drüben, und ist nicht ..." ich zögerte und fühlte einen Schuss Erwartung in mi, "dabei, mir den Hals aufzureißen."
Ivy riss den Kopf hoch und umschlang sich selbst fester. Ihre Augen waren absolut schwarz, und Adrenalin zog eine brennende Spur von meinem Hals bis in mein Innerstes. Oh Gott. Das konnte keine schlechte Entscheidung sein, wenn wir beide es so sehr wollten. Richtig? Bitte lass das eine gute Entscheidung sein.
"Ich habe meinen Blutdurst vor drei Stunden gestillt", sagte sie, und ihre sanfte Stimme stand in Scharfem Kontrast zu ihrer starren Körperhaltung. "Ich kann das. Wenn es zu viel wird, egal für wen von uns, kann ich aufhören."
"Also geht's uns ... gut", erklärte ich. "Raus Jenks."
"Dir geht's nicht gut." Jenks flog mir vors Gesicht, um meinen Blickkontakt mit Ivy zu brechen. "Sie versucht, eine Sucht zu besiegen. Sag ihr, dass sie gehen soll. Wenn sie gehen kann, dann hat sie vielleicht genug Kontrolle und ihr könnt es später nochmal versuche. Nur nicht heute. Nicht heute, Rachel!"
Ich schaute zu Ivy bei der Spüle, gebeugt von einem so tiefen Verlangen, dass allein der Anblick fast wehtat. Ich hatte mit Kisten gewartet, hatte nicht zugelassen, dass er mich biss, und jetzt war er tot. Ich konnte nicht auf später warten, wenn es ein Jetzt gab. Ich würde es nicht tun.
"Ich will nicht, dass sie geht." ich schaute Jenks an. "Ich will, dass du gehst."
Ivy schloss die Augen und die Anspannung in ihrem Gesicht ließ nach. "Raus, Jenks", sagte sie mit tiefer Stimme, in der eine Drohung lag, die mein innerstes erschütterte. "Oder bleib und schau zu, du perverser Spanner. Mir ist es egal. Halt nur einfach für verfickte fünf Minuten den Mund."
Jenks stotterte etwas und hob sich aus dem Weg, als sie sich in Bewegung setzte und zu mir kam. Mein Puls raste und ich wusste, dass es umso schwerer für sie würde, Kontrolle zu finden, je mehr Furcht ich zeigte. Wir wären vielleicht nicht von Anfang an gut, aber wir mussten irgendwo anfangen, und ich würde nicht diejenige sein, die versagte.
"Ivy", flehte Jenks. "Es ist zu früh."
"Es ist zu spät", hauchte sie in mein Ohr und legte mir sanft die Finger auf die Schultern. Mein Herz klopfte laut und ich konnte fühlen, wie mein Puls die Ader am Hals hob. Jenks stöhnte frustriert auf und schoss dann aus der Küche.
Als er weg war, wurde Ivys Berührung zu flüssiger Hitze. Sie lehnte sich vor und zeichnete mit den Fingern eine Spur über meinen Hals, auf der Suche nach der versteckten Narbe unter meiner perfekten Haut. Ich hielt den Atem an, und die Spannung stieg, während sie in kleiner werdenden Kreisen danach suchte. Das musste in Ordnung sein. Sie hatte hart daran gearbeitet, einen Weg um ihr eigenes Verlangen herum zu finden, und wenn ich jetzt nein sagen würde, wäre ich jemand, der heiß macht und dann geht. Ich keuchte auf, als sie meine Schultern fester umfasste. Ich fühlte, wie sie ihr Gewicht verlagerte, und öffnete die Augen, überrascht, dass ich nur den beruhigenden dunklen Vorhang ihrer Haare sehen konnte. So nah war sie mir. Gott, worauf wartet sie?
"Lass mich", murmelte sie und strich mit den Lippen über die empfindliche Haut unter meinem Ohr, um dann tiefer zu sinken. Sie legte den Kopf schräg und das blaue Licht glitzerte in ihren Haaren. Ich versteifte mich mit klopfendem Herzen. Ihre Hände glitten tiefer und fanden mein Kreuz. Sie lehnte sich nach hinten und hielt völlig still, bis sie mir in die Augen schauen konnte. "Lass mich ...", sagte sie wieder, völlig verloren in dem, was kommen würde.
Ich wusste, dass sie es nicht ganz aussprechen würde. Lass mich das nehmen. Gib mir das. Um Erlaubnis zu bitten war so tief in lebenden Vampiren verankert, dass sie ohne diese Bitte noch glauben würde, mich blutvergewaltigt zu haben, wenn ich mich selbst schnitt und ihr das Blut in den Mund träufelte. Ich schaute in ihre großen schwarzen Pupillen und sah offenes, verzweifeltes, rohes Verlangen statt des ausdruckslosen Gesicht, das sie der Welt sonst präsentierte. Ein letzter Stich Angst durchschoss mich, als ich über das Risiko nachdachte, das ich einging. Eine Erinnerung daran, wie sie mich in Kistens Van fast zu Tode gebissen hatte, stieg auf und versank wieder. Ich konnte die Anspannung in ihr fühlen, wo sie mich berührte: ihre rechte Hand auf meiner Schulter, ihre linke an meinem Rücken, eine Hüfte fast an meiner. Sie würde die Grenzen nicht überschreiten und den Sex aus der Sache raushalten. Wenn sie es nicht tat, wäre ich weg, und das wusste sie. Es war ein grausames Spiel, das sie mit sich selbst spielte, aber ich nahm an, dass sie dachte, wenn sie nur lang genug wartete, würde ich von selbst kommen.
Vielleicht hatte sie Recht. Wenn jemand mir letztes Jahr gesagt hätte, dass ich einen Vampir dazu bringen würde, mich zu beißen, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt.
Ich schloss die Augen. Es war die Mühe nicht wert, mein Leben verstehen zu wollen. Ich musste es leben, wie es eben kam. "Nimm es", flüsterte ich und versteifte mich. Ihr Griff verstärkte sich, und ohne jedes Zögern legte sie den Kopf schief, um meinen Hals zu erreichen, und versenkte ihre Zähne in mir.
Ekstase brannte und der Schmerz des Bisses verwandelte sich sofort in Glücksseligkeit. Ich holte keuchend Luft, hielt dann den Atem an und versteifte mich für einen wunderbaren Moment, bevor ich mich wieder fing. Ich durfte mich nicht in den Gefühlen verlieren. Wenn ich das tat, würden alles schieflaufen, und während Ivys Zähne tiefer glitten, schwor ich mir, dass das nicht passieren würde. Nicht dieses Mal. Ich würde nicht zulassen, dass es zu einer falschen Entscheidung wurde.
Ihr Atem an meinem Hals kam und ging mit dem Ziehen ihres Mundes, mit dem sie mein Blut in sich sog, um sich zu füllen. Meine Hand glitt nach oben, um ihre neue Wunde zu berühren, aber ich zog sie zurück. Mit einer bewussten Anspannung riss ich mich zurück ins Hier und jetzt. "Ivy, langsamer", hauchte ich, weil ich wissen musste, dass sie aufhören konnte. Angst durchglitt mich, als sie nicht auf mich hörte, und als ich andeutete, sie wegzuschieben, riss sie ihre Lippen mit einem Scharfen Geräusch von mir. Danke, Gott. Wir konnten das. Verdammt nochmal, wir konnten das!
Mit rasendem Puls tat ich nichts, als wir voreinander standen, unsere Köpfe nur Zentimeter voneinander entfernt. Ich bemerkte, dass meine Hände auf ihren Schultern lagen, und ich wog die Gefühle in mir ab, um Ivys Kontrolle zu prüfen und meine Entschlossenheit, nicht in den von Vampirpheromonen ausgelösten Betäubungszustand abzugleiten, in dem ich für sie unwiderstehlich wäre.
Ivy hielt den Kopf gesenkt. Ihre Stirn berührte fast meine Schulter, während sie sich sammelte. Ihr Atem streifte meine verletzte Haut, während sie ihren Willen testete, sich nicht bewegte. Ich fühlte, wie ein Rinnsal von etwas, das Blut sein musste, abkühlte, und trotzdem tat sie immer noch nichts, obwohl sie es riechen musste.
Sie verlor nicht die Kontrolle. Sie behielt sie. Das war wahrscheinlich nicht das beste Blut, das sie je genommen hatte, aber ich machte hier meine Schritte und sie legte sich auf einen neuen Weg fest. Und ich war ekstatisch.
Ivy roch meine Akzeptanz in der Luft und langsam, vorsichtig, bis sie wusste, dass sie willkommen war, lehnte sie sich wieder vor. Ihre Lippen trafen mit einem leichten Schmatzen auf meinen Hals und verwandelten die kalte Stelle wieder in Hitze. Kribbeln breitete sich aus meiner Mitte heraus durch den ganzen Körper aus.
"Langsam", flüsterte ich. Ich wollte nicht, dass sie aufhörte, auch wenn Angst mich vorsichtig bleiben ließ. Das funktionierte. Ich wollte dieses neue Gleichgewicht nicht durch Ungeduld zerstören.
Also verweilte sie, was im Rückblick wahrscheinlich eher dafür sorgte, dass ihre Erregung noch stieg, als wenn sie einfach ihre Zähne in mir vergraben hätte. Ihre Lippen bewegten sich zu der winzigen Narbe, die sie mir diesen Frühling geschenkt hatte, verlockend, neckend.
Wir können das, dachte ich und entspannte meine Schultern, froh, dass ich aus eigener Kraft stand. Ich ließ die Gefühle in mir aufsteigen und fallen, während sie mit mir spielte, und ich hörte auf meinen Körper, um sicherzustellen, dass sie nicht zu viel nahm. Ihr vampirischer Drang mich zu beherrschen war gezügelt durch die Liebe, die sie fühlte, aber sie ließ es nicht in Erotik abgleiten. Wir konnten das. Und ich fragte mich, was passieren würde, wenn ich es wagte, ihre neue Narbe zu berühren.
Ich schloss die Augen, als sie sich wieder zu mir beugte. Mir entkam ein leises Geräusch, als sie ihre Zähne gegen meine Narbe presste und drohte, meine Haut zu durchbohren. Und dann versanken ihre Zähne. Meine Knie wurden weich, aber ich hielt das Gleichgewicht. Sie Spielte mit mir.
Oh Gott, Ich war in den Händen einer Meisterin, und sie würde mich nehmen, wo immer sie es wollte.
Sie stieß nach unten. Ihre Berührung an meinen Schultern war sanft. Unter den wechselnden Empfindungen lag etwas Berauschendes, das über meine Haut kribbelte wie das Summen einer Starkstromleitung. Es waren unsere Auren, die sich an den Rändern vermischten, als sie zusammen mit meinem Blut nahm, was meine Seele geben konnte. Ich erinnerte mich daran, es schon einmal gefühlt zu haben. Ich hatte es fast vergessen.
"Ivy", flüsterte ich. Das Gefühl unserer sich vermischenden Auren überschattete fast das Empfinden ihrer Zähne in mir. Es baute sich zu Euphorie auf. Adrenalineuphorie. Ich konnte es spüren. Hier wartete mehr als nur exquisite Befriedigung.
Ich zog mich von ihr zurück. Ihre Zähne kratzten über meine Haut und jagten unerwartete eisige Stöße in meine Knochen. Sie riss fast panisch die Augen auf. "ich ... ich ...", stammelte sie. Sie fühlte es auch, aber sie sah verwirrt aus. Mit einem schnellen Keuchen verengte sie ihren Griff. Ich konnte fühlen, wie sich die Ränder unserer Auren mischten, aber da war mehr, Knapp außerhalb meiner Reichweite.
"Nimm es", hauchte ich, und ihr Mund fand wieder meine Haut. Ich keuchte auf und umklammerte ihre Schultern, damit sie sich nicht zurückzog. Die Hitze meines Blutes in ihrem Mund erschütterte sie und sie sog wieder an mir. Ich atmete schwer und rang um Luft, um Kontrolle. Ich griff fester zu und weigerte mich, zusammenzubrechen. Wir würden nicht meinetwegen versagen!
Meine Haut kribbelte überall, wo ihre Aura meine berührte. Die verschiedenen Ladungen kratzten über meine Aura wie Seide über Sand, während die Energie meiner Seele zusammen mit meinem Blkut in sie glitt und sie mit meinem Selbst überzog. Die Vampirpheromone waren ein flüssiges Gefühl, das durch meine Körper schoss, um ihn lebendig zu machen. Und je mehr ich Ivy gab, desto tiefer wurde das Gefühl.
Das, dachte ich und fühlte, wie ihre Aura durch meine glitt, während ich mich ihr freiwillig und ohne Angst überließ, kann ich dir geben.
Und wie Wasser, das von Sand aufgesogen wird, vermischten sich unsere Auren zu einer einzigen.
Ich keuchte bei dem Gefühl auf. Ihre Zähne kratzten über meinen Hals, als sie sich zurückzog, und ich wäre hingefallen, hätte ich mich nicht an ihr festgehalten. Mit weit aufgerissenen Augen versteifte ich mich. Unsere Auren vermischten sich nicht nur, sie waren eins. Wir haben eine Aura. Schockiert tat ich nichts, als eine Welle von Endorphinen über mir, über uns, zusammenschlug. Jede Zelle sang erlöst. Der Energieschub unserer vereinten Auren brachte unsere Seelen zum Schwingen.
Mein Finger glitten von ihr. Ivy stolperte nach hinten und gegen den Tisch. Ich senkte den Kopf, als ich fühlte, wie sie mich verließ. "Mein Gott", stöhnte ich, und mit einem einzelnen Gedanken, der uns trennte, teilten sich auch unsere Auren wieder. Es war weg.
Ich holte keuchend Luft und ließ mich gegen den Tresen sinken. Meine Muskeln wollten nicht mehr halten, und meine Arme zitterten. "Was zur Hölle war das?"
*Finger Knacken lass*
Toll wie Kim es schafft solche Momente zu beschreiben und darzustellen. Wenn die Serie nur halb so gut wird wie in meinen Gedanken, kanns ja nur ein Erfolg werden ;D
Blutnacht Seite 254 - 246
Mir ist heute erst aufgefallen:
Auf Seite 262 denkt Rachel, Ivy hätte ihr die letzte Narbe GESCHENKT.
Das sie so denkt macht den Moment noch schöner, aber gleichzeitig auch irgendwie tragischer, weil sie sich (bis jetzt) nicht mehr von ihr beißen lassen KANN, es aber WILL.
Enjoy
Ivy schloss den Deckel der Packung und stand auf. Sie zeigte mit einem langen Pianistenfinger auf mich. "Woher weißt du, ob es dir nicht gefallen könnte, mit mir zu schlafen, wenn du es nicht probierst - einmal?", spöttelte sie, und jedes Wort war klar und präzise formuliert.
Es war, als hätten ihre Worte meinen letzen Rest Selbstkontrolle zerstört. Ich zog die Decke enger um mich und schob mein Gesicht direkt vor ihres, jetzt auch noch genervt davon, dass ich zu ihr aufschauen musste, weil sie ihre Stiefel trug. "Du hast mich so absolut nicht unter Kontrolle", sagte ich. Mein Hals brannte, aber ich war so zornig, dass es keine Rolle spielte. "Ich bin ein eigenständiges Individuum. Vergiss das niemals! Und gerade im Moment würde ich noch eher mit Trent schlafen als mit dir!"
Ich drehte mich wieder um, um zu gehen, und keuchte auf, als sie mich zurück in den Raum riss. Adrenalin schoss in meine Adern, als der Raum sich um mich drehte und ich mich mit dem Rücken zur Kücheninsel wiederfand.
Angst breitete sich tief in mir aus und machte mich lebendig. Ivys Augen waren schwarz. Sie waren absolut, wunderbar schwarz, und sie nagelten mich dort fest, wo ich stand. Die Gefühle von meiner Narbe ließen mir die Knie weich werden. Ich konnte meine Augen nicht von ihren abwenden und versuchte, herauszufinden, was passiert war. Ich war ... ich hatte mit Ivy gestritten. Dämlicher Vamp? Nein, dämliche Hexe.
Plötzlich absolut wach starrte ich sie an. Ich wollte, dass sie mich biss, aber nicht, bevor sie damit umgehen konnte. Oder vielleicht, etwas präziser formuliert, bis ich wusste, dass ich damit umgehen konnte. Und da war noch die Bedingung, die sie letztes Jahr gestellt hatte: alles oder nichts. Sex und Blut zusammen. Oh-oh. Nicht so.
"Lass es", sagte ich und schubste sie, um sie aus dem Weg zu stoßen. "Ich tue das nicht."
Ivy bewegte sich mit provokativer Langsamkeit, als sie eine Hand auf meine Schulter legte und mich nach hinten schob. Ihr Griff wurde fester, um meine Rückwärtsbewegung zu verlangsamen, und dann hatte ich wieder die Kücheninsel im Rücken. Ein kribbelndes Wohlgefühl entzündete meine alte Vampir narbe und es schickte einen Impuls aus, der auch die zweite Narbe zum Leben erweckte, diejenige, die sie mir dieses Frühjahr verpasst hatte. Scheiße.
"Ich sagte, ich tue das nicht", erklärte ich, gleichzeitig genervt und verängstigt. "Ivy, ich habe das nicht angefangen und ich werde nicht mit dir schlafen, um Blut zu teilen, also geh mich aus dem Weg."
"Ich habe das angefangen und du musst nicht mit mir schlafen, um Blut zu teilen", sagte sie völlig unbeweglich. Ich erstarrte. Ich muss nicht mit ihr schlafen? Mein Blick suchte wieder die bodenlosen schwarzen Tiefen, die ihre Augen jetzt waren, und sie lächelte mit einem Hauch von Zähnen.
"Was glaubst du, was Rynn Cormel und ich die letzten zwei Monate getan haben?", fragte sie sanft.
Meine Augen schossen zu ihrem neuen Biss und hoben sich wieder zu ihren Augen. Ein eisiger Schauder glitt durch mich, irgendwo zwischen Bewegung und Gedanke. Sie kann es voneinander trennen? "Ich dachte ...", stammelte ich und trat mich dann innerlich selbst. Rynn Cormel wollte, dass wir Erfolg hatten. Natürlich würde er ihr dabei helfen, Blut zu nehmen, ohne es mit Sex zu mischen; alte Gewohnheiten zu brechen. Mein Mund öffnete sich. Andere Wege ausprobieren, hat er gesagt. Nicht sexuelle Stellungen, sondern eine neue Herangehensweise? Um ihr zu helfen, Kontrolle zu finden?
Wieder wanderte mein Blick zu ihrem frischen Biss, der jetzt deutlich zu sehen war, wie eine Ehrenmedallie. Des Erfolges vielleicht? Fast, als hätte sie meine Gedanken gelesen, lehnte sich Ivy näher zu mir. "Genau", sagte sie und betonte das G scharf. "Wir haben den ganzen Monat geübt und heute Morgen habe ich es geschafft. Keine Zauber, keine Drogen, nichts. Es war das Frustrierendste, was ich jemals getan habe. Es ließ einen Teil von mir befriedigt zurück und den anderen ... schmerzhaft leer."
Ich blinzelte hektisch, während ich zu verstehen versuchte, was das bedeutete. Alles veränderte sich, und ich hielt den Atem an, als ich plötzlich aus völlig anderen Gründen Angst bekam. Es war zu einfach für mich, gefühlstrunken zu werden und etwas zu tun, wofür ich mich morgen hassen würde. Aber das war etwas, was wir beide wollten. Wie sollte es falsch sein?
Ivy legte lächelnd den Kopf schief und ließ ihre sündenschwarzen Augen langsam auf meinen Hals wandern, um ihre Absichten klar zu machen. Verlangen durschoss mich und ich schauderte, weil ich wusste, dass ich verloren war. Oder gefunden. Kurz davor, gebrochen zu werden, oder vervollständigt. Nur Zentimeter vor mir entfernt witterte Ivy meinen Geruch und schloss dabei die Augen. So reizte sie sich noch weiter und trieb sich selbst jetzt mit meiner Weigerung in den Wahnsinn, während ich direkt vor ihr stand. "Ich kann das, Rachel."
Ich wollte das. Ich wollte mich gut fühlen. Ich wollte die Nähe zu Ivy, die ein Biss bringen würde. Ich wollte mit etwas Wirklichem den Schmerz zur Seite schieben, den Kistens Tod uns beiden gebracht hatte. Und es gab keinen Grund, es nicht zu tun.
Ich zitterte unter der leichten Berührung ihrer Fingerspitzen, als sie mir die Tagesdecke von den Schultern schob. Die plötzliche Kälte verband sich mit der Hitze, die sie in meinem Innersten auslöste. Vampirisches Räucherwerk füllte mich, als ich tief einatmete; es rollte über meine Seele und entzündete sie mit einem Gefühl wie von Strom.
"Warte“, sagte ich, weil mein Selbsterhaltungstrieb stärker war als die Erinnerung an die Ekstase, mit der sie mich füllen konnte, einem Millionen Jahre alten Geschenk der Evolution, damit wir freiwillig gaben, was die Vampirseele zum Überleben brauchte.
Und sie wartete.
Ich schloss die Augen. Ich konnte ihren Atem auf meiner Haut fühlen, die Hitze ihres Körpers vor mir, obwohl sie mich noch nicht berührte. Die Spannung ließ die Luft zwischen uns vibrieren. Ich wog ihr offensichtliches Verlangen gegen ihre langsamen Bewegungen ab und den Fakt, dass sie aufgehört hatte, als ich sie darum gebeten hatte. Ich musste sicher sein. Sie hatte gesagt, dass sie das tun konnte, aber ich wollte nicht noch einen dämlichen Fehler machen. Konnte sie es? Konnte ich es? ich öffnete die Augen. "Bist du sicher?", fragte ich und suchte in ihrem Gesicht nach einer Antwort.
Sie lehnte sich zu mir und ihre Lippen öffneten sich, um etwas zu sagen, aber dann runzelte sie die Stirn und versteifte sich. Sie ließ ihre Hand von meiner Schulter fallen und wirbelte herum. Das Klappern von Pixieflügeln durchschnitt die Stille.
"Ivy!", kreischte Jenks, und ich hatte das Gefühl, ein Knurren von ihr zu hören. "Nein! es ist zu früh!"
Ich holte tief Luft und zwang mich dazu, aufrecht stehen zu bleiben. Ich hatte den einschläfernden Effekt vergessen, den Vampirpheromone hatten, und mein Herz raste, als ich mich aufstützte; ich lehnte mich gegen den Tresen und holte tief Luft, um mich zu beruhigen.
"Es ist in Ordnung, Jenks", sagte ich, sah aber nicht von meinen leicht zitternden Händen auf. "Ivy hat alles unter Kontrolle."
"Was ist mit dir?", schrie er und schoss zwischen uns hin und her. Sein Gesicht war sorgenvoll verzogen und ich konnte verschieden Gesichter am Fenster sehen, bis Ivy die Vorhänge zuzog und uns in beruhigendes Blau hüllte. "Schau dich an", sagte er, und der Staub, der von ihm rieselte, nahm ein fahles Grün an. "Du kannst kaum aufrecht stehen, und sie hat dich bist jetzt nicht mal berührt."
Ivy stand an der Spüle, mit gesenktem Kopf und verschränkten Armen. Ich wollte nicht, dass es so endete. "Ich kann nicht aufrecht stehen, weil es sich so gut anfühlt!", schrie ich Jenks an, und er schoss überrascht nach hinten. "Mir geht‘s gut! Also schaff deinen kleinen Pixiearsch hier raus! Sie hat aufgehört, als ich sie gebeten habe zu warten. Sie Steht jetzt da drüben, und ist nicht ..." ich zögerte und fühlte einen Schuss Erwartung in mi, "dabei, mir den Hals aufzureißen."
Ivy riss den Kopf hoch und umschlang sich selbst fester. Ihre Augen waren absolut schwarz, und Adrenalin zog eine brennende Spur von meinem Hals bis in mein Innerstes. Oh Gott. Das konnte keine schlechte Entscheidung sein, wenn wir beide es so sehr wollten. Richtig? Bitte lass das eine gute Entscheidung sein.
"Ich habe meinen Blutdurst vor drei Stunden gestillt", sagte sie, und ihre sanfte Stimme stand in Scharfem Kontrast zu ihrer starren Körperhaltung. "Ich kann das. Wenn es zu viel wird, egal für wen von uns, kann ich aufhören."
"Also geht's uns ... gut", erklärte ich. "Raus Jenks."
"Dir geht's nicht gut." Jenks flog mir vors Gesicht, um meinen Blickkontakt mit Ivy zu brechen. "Sie versucht, eine Sucht zu besiegen. Sag ihr, dass sie gehen soll. Wenn sie gehen kann, dann hat sie vielleicht genug Kontrolle und ihr könnt es später nochmal versuche. Nur nicht heute. Nicht heute, Rachel!"
Ich schaute zu Ivy bei der Spüle, gebeugt von einem so tiefen Verlangen, dass allein der Anblick fast wehtat. Ich hatte mit Kisten gewartet, hatte nicht zugelassen, dass er mich biss, und jetzt war er tot. Ich konnte nicht auf später warten, wenn es ein Jetzt gab. Ich würde es nicht tun.
"Ich will nicht, dass sie geht." ich schaute Jenks an. "Ich will, dass du gehst."
Ivy schloss die Augen und die Anspannung in ihrem Gesicht ließ nach. "Raus, Jenks", sagte sie mit tiefer Stimme, in der eine Drohung lag, die mein innerstes erschütterte. "Oder bleib und schau zu, du perverser Spanner. Mir ist es egal. Halt nur einfach für verfickte fünf Minuten den Mund."
Jenks stotterte etwas und hob sich aus dem Weg, als sie sich in Bewegung setzte und zu mir kam. Mein Puls raste und ich wusste, dass es umso schwerer für sie würde, Kontrolle zu finden, je mehr Furcht ich zeigte. Wir wären vielleicht nicht von Anfang an gut, aber wir mussten irgendwo anfangen, und ich würde nicht diejenige sein, die versagte.
"Ivy", flehte Jenks. "Es ist zu früh."
"Es ist zu spät", hauchte sie in mein Ohr und legte mir sanft die Finger auf die Schultern. Mein Herz klopfte laut und ich konnte fühlen, wie mein Puls die Ader am Hals hob. Jenks stöhnte frustriert auf und schoss dann aus der Küche.
Als er weg war, wurde Ivys Berührung zu flüssiger Hitze. Sie lehnte sich vor und zeichnete mit den Fingern eine Spur über meinen Hals, auf der Suche nach der versteckten Narbe unter meiner perfekten Haut. Ich hielt den Atem an, und die Spannung stieg, während sie in kleiner werdenden Kreisen danach suchte. Das musste in Ordnung sein. Sie hatte hart daran gearbeitet, einen Weg um ihr eigenes Verlangen herum zu finden, und wenn ich jetzt nein sagen würde, wäre ich jemand, der heiß macht und dann geht. Ich keuchte auf, als sie meine Schultern fester umfasste. Ich fühlte, wie sie ihr Gewicht verlagerte, und öffnete die Augen, überrascht, dass ich nur den beruhigenden dunklen Vorhang ihrer Haare sehen konnte. So nah war sie mir. Gott, worauf wartet sie?
"Lass mich", murmelte sie und strich mit den Lippen über die empfindliche Haut unter meinem Ohr, um dann tiefer zu sinken. Sie legte den Kopf schräg und das blaue Licht glitzerte in ihren Haaren. Ich versteifte mich mit klopfendem Herzen. Ihre Hände glitten tiefer und fanden mein Kreuz. Sie lehnte sich nach hinten und hielt völlig still, bis sie mir in die Augen schauen konnte. "Lass mich ...", sagte sie wieder, völlig verloren in dem, was kommen würde.
Ich wusste, dass sie es nicht ganz aussprechen würde. Lass mich das nehmen. Gib mir das. Um Erlaubnis zu bitten war so tief in lebenden Vampiren verankert, dass sie ohne diese Bitte noch glauben würde, mich blutvergewaltigt zu haben, wenn ich mich selbst schnitt und ihr das Blut in den Mund träufelte. Ich schaute in ihre großen schwarzen Pupillen und sah offenes, verzweifeltes, rohes Verlangen statt des ausdruckslosen Gesicht, das sie der Welt sonst präsentierte. Ein letzter Stich Angst durchschoss mich, als ich über das Risiko nachdachte, das ich einging. Eine Erinnerung daran, wie sie mich in Kistens Van fast zu Tode gebissen hatte, stieg auf und versank wieder. Ich konnte die Anspannung in ihr fühlen, wo sie mich berührte: ihre rechte Hand auf meiner Schulter, ihre linke an meinem Rücken, eine Hüfte fast an meiner. Sie würde die Grenzen nicht überschreiten und den Sex aus der Sache raushalten. Wenn sie es nicht tat, wäre ich weg, und das wusste sie. Es war ein grausames Spiel, das sie mit sich selbst spielte, aber ich nahm an, dass sie dachte, wenn sie nur lang genug wartete, würde ich von selbst kommen.
Vielleicht hatte sie Recht. Wenn jemand mir letztes Jahr gesagt hätte, dass ich einen Vampir dazu bringen würde, mich zu beißen, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt.
Ich schloss die Augen. Es war die Mühe nicht wert, mein Leben verstehen zu wollen. Ich musste es leben, wie es eben kam. "Nimm es", flüsterte ich und versteifte mich. Ihr Griff verstärkte sich, und ohne jedes Zögern legte sie den Kopf schief, um meinen Hals zu erreichen, und versenkte ihre Zähne in mir.
Ekstase brannte und der Schmerz des Bisses verwandelte sich sofort in Glücksseligkeit. Ich holte keuchend Luft, hielt dann den Atem an und versteifte mich für einen wunderbaren Moment, bevor ich mich wieder fing. Ich durfte mich nicht in den Gefühlen verlieren. Wenn ich das tat, würden alles schieflaufen, und während Ivys Zähne tiefer glitten, schwor ich mir, dass das nicht passieren würde. Nicht dieses Mal. Ich würde nicht zulassen, dass es zu einer falschen Entscheidung wurde.
Ihr Atem an meinem Hals kam und ging mit dem Ziehen ihres Mundes, mit dem sie mein Blut in sich sog, um sich zu füllen. Meine Hand glitt nach oben, um ihre neue Wunde zu berühren, aber ich zog sie zurück. Mit einer bewussten Anspannung riss ich mich zurück ins Hier und jetzt. "Ivy, langsamer", hauchte ich, weil ich wissen musste, dass sie aufhören konnte. Angst durchglitt mich, als sie nicht auf mich hörte, und als ich andeutete, sie wegzuschieben, riss sie ihre Lippen mit einem Scharfen Geräusch von mir. Danke, Gott. Wir konnten das. Verdammt nochmal, wir konnten das!
Mit rasendem Puls tat ich nichts, als wir voreinander standen, unsere Köpfe nur Zentimeter voneinander entfernt. Ich bemerkte, dass meine Hände auf ihren Schultern lagen, und ich wog die Gefühle in mir ab, um Ivys Kontrolle zu prüfen und meine Entschlossenheit, nicht in den von Vampirpheromonen ausgelösten Betäubungszustand abzugleiten, in dem ich für sie unwiderstehlich wäre.
Ivy hielt den Kopf gesenkt. Ihre Stirn berührte fast meine Schulter, während sie sich sammelte. Ihr Atem streifte meine verletzte Haut, während sie ihren Willen testete, sich nicht bewegte. Ich fühlte, wie ein Rinnsal von etwas, das Blut sein musste, abkühlte, und trotzdem tat sie immer noch nichts, obwohl sie es riechen musste.
Sie verlor nicht die Kontrolle. Sie behielt sie. Das war wahrscheinlich nicht das beste Blut, das sie je genommen hatte, aber ich machte hier meine Schritte und sie legte sich auf einen neuen Weg fest. Und ich war ekstatisch.
Ivy roch meine Akzeptanz in der Luft und langsam, vorsichtig, bis sie wusste, dass sie willkommen war, lehnte sie sich wieder vor. Ihre Lippen trafen mit einem leichten Schmatzen auf meinen Hals und verwandelten die kalte Stelle wieder in Hitze. Kribbeln breitete sich aus meiner Mitte heraus durch den ganzen Körper aus.
"Langsam", flüsterte ich. Ich wollte nicht, dass sie aufhörte, auch wenn Angst mich vorsichtig bleiben ließ. Das funktionierte. Ich wollte dieses neue Gleichgewicht nicht durch Ungeduld zerstören.
Also verweilte sie, was im Rückblick wahrscheinlich eher dafür sorgte, dass ihre Erregung noch stieg, als wenn sie einfach ihre Zähne in mir vergraben hätte. Ihre Lippen bewegten sich zu der winzigen Narbe, die sie mir diesen Frühling geschenkt hatte, verlockend, neckend.
Wir können das, dachte ich und entspannte meine Schultern, froh, dass ich aus eigener Kraft stand. Ich ließ die Gefühle in mir aufsteigen und fallen, während sie mit mir spielte, und ich hörte auf meinen Körper, um sicherzustellen, dass sie nicht zu viel nahm. Ihr vampirischer Drang mich zu beherrschen war gezügelt durch die Liebe, die sie fühlte, aber sie ließ es nicht in Erotik abgleiten. Wir konnten das. Und ich fragte mich, was passieren würde, wenn ich es wagte, ihre neue Narbe zu berühren.
Ich schloss die Augen, als sie sich wieder zu mir beugte. Mir entkam ein leises Geräusch, als sie ihre Zähne gegen meine Narbe presste und drohte, meine Haut zu durchbohren. Und dann versanken ihre Zähne. Meine Knie wurden weich, aber ich hielt das Gleichgewicht. Sie Spielte mit mir.
Oh Gott, Ich war in den Händen einer Meisterin, und sie würde mich nehmen, wo immer sie es wollte.
Sie stieß nach unten. Ihre Berührung an meinen Schultern war sanft. Unter den wechselnden Empfindungen lag etwas Berauschendes, das über meine Haut kribbelte wie das Summen einer Starkstromleitung. Es waren unsere Auren, die sich an den Rändern vermischten, als sie zusammen mit meinem Blut nahm, was meine Seele geben konnte. Ich erinnerte mich daran, es schon einmal gefühlt zu haben. Ich hatte es fast vergessen.
"Ivy", flüsterte ich. Das Gefühl unserer sich vermischenden Auren überschattete fast das Empfinden ihrer Zähne in mir. Es baute sich zu Euphorie auf. Adrenalineuphorie. Ich konnte es spüren. Hier wartete mehr als nur exquisite Befriedigung.
Ich zog mich von ihr zurück. Ihre Zähne kratzten über meine Haut und jagten unerwartete eisige Stöße in meine Knochen. Sie riss fast panisch die Augen auf. "ich ... ich ...", stammelte sie. Sie fühlte es auch, aber sie sah verwirrt aus. Mit einem schnellen Keuchen verengte sie ihren Griff. Ich konnte fühlen, wie sich die Ränder unserer Auren mischten, aber da war mehr, Knapp außerhalb meiner Reichweite.
"Nimm es", hauchte ich, und ihr Mund fand wieder meine Haut. Ich keuchte auf und umklammerte ihre Schultern, damit sie sich nicht zurückzog. Die Hitze meines Blutes in ihrem Mund erschütterte sie und sie sog wieder an mir. Ich atmete schwer und rang um Luft, um Kontrolle. Ich griff fester zu und weigerte mich, zusammenzubrechen. Wir würden nicht meinetwegen versagen!
Meine Haut kribbelte überall, wo ihre Aura meine berührte. Die verschiedenen Ladungen kratzten über meine Aura wie Seide über Sand, während die Energie meiner Seele zusammen mit meinem Blkut in sie glitt und sie mit meinem Selbst überzog. Die Vampirpheromone waren ein flüssiges Gefühl, das durch meine Körper schoss, um ihn lebendig zu machen. Und je mehr ich Ivy gab, desto tiefer wurde das Gefühl.
Das, dachte ich und fühlte, wie ihre Aura durch meine glitt, während ich mich ihr freiwillig und ohne Angst überließ, kann ich dir geben.
Und wie Wasser, das von Sand aufgesogen wird, vermischten sich unsere Auren zu einer einzigen.
Ich keuchte bei dem Gefühl auf. Ihre Zähne kratzten über meinen Hals, als sie sich zurückzog, und ich wäre hingefallen, hätte ich mich nicht an ihr festgehalten. Mit weit aufgerissenen Augen versteifte ich mich. Unsere Auren vermischten sich nicht nur, sie waren eins. Wir haben eine Aura. Schockiert tat ich nichts, als eine Welle von Endorphinen über mir, über uns, zusammenschlug. Jede Zelle sang erlöst. Der Energieschub unserer vereinten Auren brachte unsere Seelen zum Schwingen.
Mein Finger glitten von ihr. Ivy stolperte nach hinten und gegen den Tisch. Ich senkte den Kopf, als ich fühlte, wie sie mich verließ. "Mein Gott", stöhnte ich, und mit einem einzelnen Gedanken, der uns trennte, teilten sich auch unsere Auren wieder. Es war weg.
Ich holte keuchend Luft und ließ mich gegen den Tresen sinken. Meine Muskeln wollten nicht mehr halten, und meine Arme zitterten. "Was zur Hölle war das?"
*Finger Knacken lass*
Toll wie Kim es schafft solche Momente zu beschreiben und darzustellen. Wenn die Serie nur halb so gut wird wie in meinen Gedanken, kanns ja nur ein Erfolg werden ;D
Blutnacht Seite 254 - 246
Mir ist heute erst aufgefallen:
Auf Seite 262 denkt Rachel, Ivy hätte ihr die letzte Narbe GESCHENKT.
Das sie so denkt macht den Moment noch schöner, aber gleichzeitig auch irgendwie tragischer, weil sie sich (bis jetzt) nicht mehr von ihr beißen lassen KANN, es aber WILL.